München, 07.11.2016: Weniger Verkehrstote, aber mehr Verkehrsunfälle. Im Mittelpunkt der Bayerischen Verkehrssicherheitskonferenz 2016 stand die Halbzeitbilanz zum Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm 2020 „Bayern mobil – sicher ans Ziel“. Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann ist zuversichtlich, dass vor allem bei den Verkehrstotenzahlen das bis 2020 gesteckte Ziel, die Zahl auf unter 550 zu bringen, erreicht werden kann. Seit Start des Programms im Jahr 2011 sank die Zahl der Verkehrstoten in Bayern von damals 780 um gut ein Fünftel auf 614 im Jahr 2015, dem niedrigsten Stand seit Beginn der Verkehrsunfall-aufzeichnungen. Angestiegen ist nach Herrmanns Worten aber die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle in Bayern um elf Prozent auf 391.125 (2015). Der Minister führt das auf die stetige Zunahme des Straßenverkehrs zurück. „Mehr Fahrzeuge führen leider auch zu mehr Unfällen“, erklärte Herrmann. Dabei handele es sich jedoch glücklicherweise überwiegend um Kleinunfälle mit Blechschäden.
Vizepräsidentin Maria Els stellte die Aktivitäten und Schwerpunkte der bayerischen Verkehrswachten aus den letzten 5 Jahren vor. Aus der Vielzahl der Aktivitäten hob sie exemplarisch drei Programme besonders hervor: die verstärkte Verkehrssicherheitsarbeit in Kindergärten und Kitas, die Angebote für ältere und erfahrene Verkehrsteilnehmer und das Engagement bei der Verkehrssicherheitsarbeit für Flüchtlinge und Migranten. Sicherheit gibt es nicht umsonst. Und auch wenn die Verkehrswachtarbeit ehrenamtlich geschieht, so ist auch sie ganz ohne Geld nicht möglich. „Mit dem hohen ehrenamtlichen Engagement der Verkehrswachten lassen sich zwar viele Projekte ungemein preiswert umsetzen, aber Engagement alleine genügt eben nicht“ erklärte Els. Für die Zukunft wünschen sich die Verkehrswachten daher die Bereitstellung von zusätzlichen Finanzmitteln durch den Freistaat Bayern und Unterstützung bei der Suche von geeigneten Übungsplätzen für Fahr-sicherheitstrainings sowie bei der Gewinnung von ehrenamtlichen Helfern durch Land und Kommunen. Abschließend sprach sich Maria Els für eine Beibehaltung der Verkehrserzieher der Polizei und ihrer spezifischen Aufgabe bei der Unfallprävention aus.
Quelle: Pressemitteilung Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr.