Eine der Hauptunfallursachen neben nicht angepasster Geschwindigkeit und Vorfahrtsverletzungen
In der Unfallhäufigkeit sind sie zwar nicht der Spitzenreiter, in der Unfallschwere jedoch ganz vorne mit dabei – die Verkehrsunfälle unter Alkoholbeeinflussung oder Drogeneinwirkung mit Personenschäden. 2020 waren in der Unfallstatistik 4.463 Unfälle mit Alkohol- sowie 560 Unfälle mit Drogeneinwirkung auf bayerischen Straßen zu verzeichnen. Hinzu kommen noch eine ganze Reihe von polizeilich erfassten Fahrten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss ohne Schadensverursachung bei einer noch weitaus höheren Dunkelziffer dieser Fahrten.
Die bayerischen Verkehrswachten bemühen sich seit vielen Jahren um Aufklärung und Prävention auf diesem Gebiet. Bereits im Jahre 1985 wurde für Niederbayern die "Ostbayerische Verkehrssicherheitsaktion" ins Leben gerufen. Anlass für diese Aktion war eine auffällig hohe Zahl von Verkehrsunfällen mit Alkoholbeeinflussung im dortigen Unfallgeschehen und unter Beteiligung von jungen Fahrern im Alter von 18 bis 25 Jahren. Zusammen mit weiteren Institutionen wie dem ADAC, dem TÜV SÜD, dem Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr (B.A.D.S) sowie dem damaligen Polizeipräsidium Niederbayern/Oberpfalz ging man gezielt an die weiterführenden und berufsbildenden Schulen um die Wirkung von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr und deren juristische Folgen beim Führen von Fahrzeugen unter Beeinflussung von berauschenden Mitteln aufzuzeigen.
Ablenkung ist eine zunehmende und oft unterschätzte Gefahr im Straßenverkehr.
Ablenkung im Straßenverkehr betrifft alle Verkehrsteilnehmer. Besonders Autofahrer lassen sich leicht von Dingen ablenken, die nicht direkt mit der Fahraufgabe verbunden sind. In einer repräsentativen Befragung gab über die Hälfte der Autofahrer an, durch Ablenkung schon in brenzlige Situationen geraten zu sein. Bei jedem vierten schweren Unfall, so schätzen Unfallforscher, spielt Unaufmerksamkeit oder Ablenkung eine Rolle.
Häufig wird das Thema „Ablenkung im Straßenverkehr“ in der öffentlichen Diskussion auf den Handygebrauch am Steuer reduziert. Doch auch das Gespräch mit Beifahrern, laute Musik oder Alltagshandlungen wie Essen oder Trinken können eine ablenkende Wirkung auf den Fahrer haben. Sowohl motorische Ablenkung, etwa beim Freiwischen einer Scheibe, als auch visuelle Ablenkung etwa durch einen längeren Blick auf ein Navigationsgerät können ein erhöhtes Unfallrisiko darstellen.
Vorträge zu den Themen "Alkohol / Drogen / Ablenkung" werden im gesamten Freistaat Bayern für die entsprechenden Schularten erfolgreich angeboten. Neben Vorträgen in moderierten Diskussionsrunden führen die Verkehrswachten zwischenzeitlich auch erlebnisorientierte Veranstaltungen mit verschiedenen Simulatoren und Aktionselementen durch.
Nähere Informationen zu Vorträgen oder Veranstaltungen erhalten Sie bei den örtlichen Verkehrswachten oder der Geschäftsstelle der Landesverkehrswacht Bayern.