Bayerische Verkehrsunfallstatistik 2016

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Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann veröffentlicht bayerische Verkehrsunfallstatistik 2016: Zu hohe Geschwindigkeit Unfallursache Nummer eins - Schwerpunktaktionen gegen Ablenkung im Straßenverkehr - Fußballprofi Joshua Kimmich neues Gesicht der Verkehrssicherheitskampagne Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann hat heute in München die bayerische Verkehrsunfallstatistik 2016 veröffentlicht. "Leider ist 2016 die Zahl der Verkehrsunfälle und Verletzen in Bayern gestiegen und es gab zwei Unfalltote mehr als im Vorjahr", so Herrmann zu den Eckpunkten. "Gleichzeitig ist die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle auf Bayerns Straßen leicht gesunken." Laut Herrmann ist zu hohe Geschwindigkeit immer noch die Ursache Nummer eins bei schweren Verkehrsunfällen. "Wir gehen aber auch davon aus, dass immer mehr Unfälle durch Ablenkung am Steuer verursacht werden", ergänzte der Minister. "Wir werden deshalb in diesem Jahr einige Schwerpunktaktionen gegen die zunehmende Ablenkung im Straßenverkehr starten, unter anderem konsequente Kontrollen und zur Aufklärung der Autofahrer." Dazu stellte Herrmann eine neue Plakataktion unter dem Motto 'Keine Ablenkung im Straßenverkehr' vor.  Fußballprofi Joshua Kimmich vom FC Bayern München ist das neue Gesicht des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 'Bayern mobil – sicher ans Ziel'.  

Letztes Jahr registrierte die Bayerische Polizei 398.100 Verkehrsunfälle, 1,8 Prozent mehr als 2015 (391.124). Zugenommen hat laut Herrmann vor allem die Zahl der Verkehrsunfälle ausschließlich mit Sachschaden (343.600, + 1,9 Prozent). 71.763 Menschen wurden 2016 bei Verkehrsunfällen in Bayern verletzt (2015: 71.161). Mit Blick auf die steigenden Verkehrsunfallzahlen wies Herrmann darauf hin, dass gleichzeitig auch die Einwohnerzahl (2016: +1,2 Prozent auf 12.843.514) und die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge (+1,9 Prozent auf 9.575.438) in Bayern gestiegen sind. Der Trend zu mehr Verkehrsunfällen und zu steigenden Verletztenzahlen sei auch bundesweit festzustellen.

"Leider haben letztes Jahr 616 Menschen ihr Leben auf Bayerns Straßen verloren", ergänzte Herrmann. Das sind zwei Verkehrstote mehr als 2015. Herrmann führte den Anstieg auf einige außergewöhnlich schwere Verkehrsunfälle mit mehreren Toten zurück. Die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in Bayern hat sich um 1,9 Prozent auf 577 reduziert (2015: 588). "Hier haben wir einen absoluten Tiefststand seit Beginn der Unfallaufzeichnungen in Bayern", so der Minister. Auch die Zahl der Verkehrstoten bewegt sich laut Herrmann schon seit drei Jahren konstant auf einem deutlich niedrigeren Niveau als in den Vorjahren.

Der Rückgang der Verkehrstoten seit 2011 um gut ein Fünftel in Bayern (2011: 780) geht nach den Worten Herrmanns auch auf den Start des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 'Bayern mobil – sicher ans Ziel' im Jahr 2012 zurück. Die Maßnahmen reichen von verstärkter Öffentlichkeitsarbeit über intensivierte Verkehrsüberwachung bis hin zur verbesserten Verkehrsraumgestaltung (siehe www.sichermobil.bayern.de). Herrmann: "Unser Ziel ist, in Bayern bis zum Jahr 2020 die Zahl der Verletzten  zu reduzieren und insbesondere die Zahl der Verkehrstoten auf unter 550 zu senken."

Der bayerische Verkehrsminister setzt unter anderem auf mehr 'gebaute' Verkehrssicherheit, hauptsächlich auf Landstraßen. "Dafür stehen uns für die gesamte Laufzeit unseres Verkehrssicherheitsprogramms insgesamt 440 Millionen Euro zur Verfügung", so Herrmann. Es gehe vor allem um die Entschärfung unfallträchtiger Strecken, den Umbau gefährlicher Kreuzungen und den Einbau von Schutzplanken.

Auch 2016 ereigneten sich in Bayern wieder die meisten tödlichen Verkehrsunfälle auf den Landstraßen. Dort kamen 394 Menschen ums Leben (2015: 393). 2016 war auch überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit wieder die Hauptunfallursache für schwere Verkehrsunfälle. 195 und damit rund ein Drittel aller tödlichen Verkehrsunfälle gingen auf Raser zurück (2015: 168). Die Zahl der dabei getöteten Menschen erhöhte sich deutlich um 21,5 Prozent auf 215 (2015: 177). "Das sind leider erheblich mehr als im Vorjahr, trotz unserer seit Jahren verstärkten Geschwindigkeitskontrollen", beklagte Herrmann. "Offenbar sind immer noch zu viele Unbelehrbare unterwegs. Deshalb werden wir die Raser auch dieses Jahr intensiv ins Visier nehmen." Laut Herrmann hat die Bayerische Polizei in Zusammenhang mit Geschwindigkeitsverstößen im vergangenen Jahr 386.166 Anzeigen erstattet (+17,1 Prozent, 2015: 329.728) und 909.607 Verwarnungen erteilt (+7,7 Prozent, 2015: 844.657), deutlich mehr als im Vorjahr. Zudem hat das Bayerische Polizeiverwaltungsamt 36.539 Fahrverbote verhängt, ein Plus von 12,3 Prozent.

Wie Herrmann deutlich machte, war 2016 in Bayern fast jeder fünfte tödlich verunglückte Autoinsasse nicht angeschnallt. Dieser Leichtsinn habe 60 Menschen das Leben gekostet (2015: 67). Auch zwei Kinder kamen deshalb ums Leben. Das Abkommen von der Fahrbahn spielt laut Herrmann nach wie vor eine wesentliche Rolle bei Verkehrsunfällen mit Todesfolge. Hier stieg die Zahl der Getöteten um 17,9 Prozent auf 191 (2015: 162). "2016 endete jeder dritte tödliche Verkehrsunfall abseits der Fahrbahn", erläuterte Herrmann. Die Gründe für das Abkommen seien vielfältig und reichen von Fahrfehlern bis hin zu Müdigkeitsunfällen. Auch wenn die Verkehrsunfallstatistik dazu keine Daten ausweist, geht Herrmann davon aus, dass die Fahrer häufig auch abgelenkt waren, beispielsweise durch Smartphones.

Zurückgegangen ist laut Herrmann die Zahl der Verkehrstoten bei Schwerverkehrsunfällen um 19,2 Prozent auf 118. Auch die Zahl der getöteten Motorradfahrer reduzierte sich um 5,0 Prozent auf 133. 80 Fußgänger wurden getötet, 10,1 Prozent weniger als im Vorjahr. "Ebenfalls erfreulich ist der deutliche Rückgang bei der Zahl der ums Leben gekommenen Radfahrer um 16 Prozent auf 68", ergänzte Herrmann. 18 der bei Unfällen getöteten Radler waren auf einem Pedelec unterwegs (2015: 9). "Leider stieg zwar die Zahl der Schulwegunfälle um 6,7 Prozent auf 712", so der Minister weiter. "Zum zweiten Mal in Folge kam aber letztes Jahr in Bayern kein Kind auf dem Schulweg ums Leben. Ein herzliches Dankeschön für die professionelle Arbeit der polizeilichen Verkehrserzieher in den Kindergärten und Schulen und auf das hohe ehrenamtliche Engagement unserer rund 30.000 Schülerlotsen, Schulweghelfer, Schulbuslotsen und –begleiter."

Quelle: Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

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