Im Gegensatz zu anderen Landesverkehrswachten setzten in Bayern die Verantwortlichen auf das Prinzip Hoffnung und starteten im Schülerlotsenwettbewerb im Herbst mit Kreisentscheiden, denen im Frühjahr in den 7 Regierungsbezirken die Bezirksentscheide folgten. So konnte in Folge am Freitag, den 22. Juli nach zwei Jahren der Wettbewerbsentbehrung wieder ein Landesentscheid durchgeführt werden, den die Verkehrswacht Würzburg unter Leitung ihres Vorsitzenden Reiner Mader in vorbildlicher Weise organisierte. Lukas Meister von der Verkehrswacht Forchheim in Oberfranken wurde Landessieger 2022.
Nach der Einführung durch den Bezirksvorsitzenden der unterfränkischen Verkehrswachten Reiner Mader begrüßte der Hausherr, Polizeidirektor Thomas Bauer die Gäste und wünschte allen einen reibungslosen Verlauf des Wettbewerbes. Bereits an dieser Stelle möchten wir uns bei ihm für seine Gastfreundschaft und die hervorragende Unterstützung unseres Wettbewerbes durch die Beamten der Polizei bedanken. Anschließend nahm Vizepräsident Peter Starnecker von der Landesverkehrswacht Bayern die Schülerlotsen in seine Obhut zur Durchführung des Wettbewerbes, während die Begleitpersonen mit einem bereit gestellten Bus der Bereitschaftspolizei eine reichhaltige Stadtführung unternehmen konnten.
Zunächst ging es für die Lotsen an die Bearbeitung eines Theorietestes, von dem ein Teilnehmer meinte, der sei ja schwieriger als im Bezirksentscheid gewesen!! Kein Wunder, es muss ja schließlich auch einen Unterschied zum Bezirksentscheid geben. Nach dem sich anschließenden Reaktionstest ging es ins Freie zum Entfernungs~ und Geschwindigkeits-Schätzen mit dem Unterschied zum Bezirksentscheid, dass hier vier Fahrzeuge beteiligt waren, wovon eines ein Elektrofahrzeug war. Bei der letzten Prüfung mussten die Lotsen den Bremsweg auf nasser Fahrbahn schätzen, der Asphalt wurde dafür mit einem Feuerwehrschlauch nass gehalten. Insgesamt zeigten die Werte der Lotsen eine ziemlich gute Annäherung an die wirklichen Werte. Ein Kandidat, der mit der Entfernungs~ und Geschwindigkeitsaufgabe etwas haderte überraschte bei der Bremswertaufgabe mit den fast korrekten Werten. Die Aufgaben konnten alle zügig durchgeführt werden, ebenso die Auswertung, sodass pünktlich um 12.15 Uhr die Siegerehrung beginnen konnte.
LVW-Vizepräsident Wolfgang Gerstberger begrüßte hier mehrere Ehrengäste, den Regierungspräsidenten von Unterfranken, Dr. Eugen Ehmann, den Polizeipräsidenten von Unterfranken Detlef Tolle, sowie den Vertreter des Innenministeriums, Herrn EPHK Hubert Schröder. Dr. Ehmann dankte in seinem Grußwort den Lotsen für die Übernahme dieser nicht immer ganz leichten Aufgabe und ihren Einsatz für das ehrenamtliche Engagement. „Wir hatten jetzt die beiden heißesten Tage des Jahres und habe ich hier besonders an Euch gedacht, da ich wusste, wir sehen uns am kommenden Freitag in Würzburg“ konstatierte er. Mittlerweile war es in Würzburg im Gegensatz zum Vormittag auch wieder heiß geworden. Der Polizeipräsident dankte den Lotsen ebenfalls, aber nicht ohne in diesem Kreis deutliche Werbung, fast schon Anwerbung, für den interessanten Beruf des Polizeibeamten zu machen – schließlich steht diese Altersgruppe bald vor der Berufsentscheidung, und was liegt da näher. In einer launigen Moderation führte Wolfgang Gerstberger die Lotsen zur schwierigsten Aufgabe des Wettbewerbes, nämlich sich selbst vor den Anwesenden vorzustellen und sich dabei kurz zu ihrer Lotsentätigkeit zu äußern. Als diese Hürde geschafft war ging es zur Siegerehrung.
Den Pokal und Urkunde für den ersten Platz überreichte der Regierungspräsident und der Leiter der Bereitschaftspolizei dem Sieger Lukas Meister von der Verkehrswacht Forchheim in Oberfranken. Die Ehrung des zweiten Siegers, Lukas Trautwein von der Verkehrswacht Kaufbeuren, nahm der Polizeipräsident mit seinem Vize vor. Der dritte Sieger war eine Siegerin, Sophia Baltes von der Verkehrswacht Cham. Sie erhielt Urkunde und Pokal von Vizepräsident Starnecker und Hubert Schröder vom Innenministerium überreicht. Diese drei Preise waren außerdem mit einem Geldgeschenk verbunden. Allen anderen Teilnehmern überreichte Wolfgang Gerstberger eine Urkunde und ein Geldgeschenk. Nach dem Gruppenfoto ging es abschließend zum Mittagessen in die Kantine der Bereitschaftspolizei und danach bei über 32° wieder zurück nachhause.
Bericht: Wolfgang Gerstberger
Fotos: Helmut Beck